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Holi-Fest findet nicht zum Schlossparkfest statt

Meldung aus Jüterbog
Holi-Fest findet nicht zum Schlossparkfest statt (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Holi-Fest findet nicht zum Schlossparkfest statt

Der Jüterboger Schlosspark ist als Veranstaltungsort für das angekündigte Holifest aus verschiedenen Gründen denkbar ungeeignet, es wird daher nicht wie angekündigt stattfinden, eine Genehmigung des Festes kann nicht erteilt werden.

 

Zu diesem Ergebnis kam eine Beratungsrunde mit Vertretern aller Fachämter der Stadtverwaltung und dem Veranstalter des Schlossparkfestes am Mittwoch in dieser Woche.

 

Die Stadtverwaltung bedauert, diese Absage erteilen zu müssen, würde sich jedoch sehr über ein neues Holi-Fest an anderer Stelle in Jüterbog freuen und hat dem Veranstalter dafür Unterstützung bei der Auswahl einer geeigneten Fläche zugesichert!

 

Zu den Gründen der Absage für den Ort "Schlosspark":

 

Das geplante Veranstaltungsgelände liegt nicht nur im sensiblen Trinkwassereinzugsschutzgebiet, auch die bereits erzielten Erfolge der noch andauernden Teichsanierung würden zurückgeworfen werden, lauteten nur zwei der Gründe, die gegen ein Holifest im Schlosspark sprechen.


Der Jüterboger Veranstalter Stefan Krähe plante zum Schlossparkfest, am Sonntag, den 30. August, das Holifest auf der Wiese neben dem Karpfenteich im kleinen „Seewäldchen“ anzubieten. Doch trotz der bereits umfangreichen Bewerbung des Events hat es dazu bislang keine Genehmigung seitens der Stadt gegeben. Holi-Feste sind jedoch generell sondergenehmigungspflichtig: Das Holi-Farbpulver ist zwar biologisch abbaubar, die enorme Staub-Entwicklung bei der Farbpulver-Schlacht ist jedoch als Gesundheits- und Umwelt-Risiko einzuschätzen und darum nur unter bestimmten Auflagen erlaubt, die der Veranstalter im Schlosspark nicht erfüllen kann.


- Die Teiche im Schlosspark werden derzeit mit einem aufwendigen Verfahren saniert, die sensiblen Ökosysteme sollen renaturiert werden. Ein schädlicher Eintrag von Biomasse in der Größenordnung der zu erwartenden Farbpulverschlacht ist aber nicht auszuschließen und könnte den Erfolg der gesamten Maßnahme gefährden.

 

Ein Holifest in der Nähe von Gewässern (im Raum Brandenburg) ist bislang nicht bekannt: Denn das Holi-Pulver sinkt nicht auf den Grund eines Gewässers sondern würde an der Oberfläche als Schmutzfilm schwimmen. Bei etwa 700 Besuchern ergebe das eine Masse von mehr als 380 Kilogramm, die als Biomasse in die Teiche gespült werden könnten bzw. sich als Staubwolke dort absetzen könnte. Das wäre kontraproduktiv zur laufenden Teichsanierung.

 

- Der Wasser- und Abwasserzweckverband (WAZ) hat das Holi im Schlosspark nach Rücksprache ebenfalls ausdrücklich untersagt, auch die benachbarten Wiesen kommen als Ausweichort nicht in Frage. „Das Gelände liegt in einem Trinkwassereinzugsgebiet und hat mehrere Trinkwasserbrunnen. Das Pulver darf nicht auf diesen Flächen ausgebracht werden und auf gar keinen Fall in das Grundwasser oder in die Brunnen gelangen“, teilte der stellvertretende Bürgermeister Joachim Wasmansdorff die Aussage des WAZ mit.

 

- Auch das Ordnungsamt meldete erhebliche Bedenken an. „Nicht jeder Besucher, der das Schlossparkfest besucht, wird mit dem Holi einverstanden sein. Nicht alle Besucher wissen mit dem Begriff umzugehen und wissen, was Sie dort erwartet“, sagte Gabriele Kaiser vom Ordnungsamt. Die entstehende Staubwolke aus Farbpulver lagert sich jedoch in einem großen Umkreis ab. Damit würden unfreiwillig alle Besucher mit dem Staub und Farb-Schmutz in Berührung kommen. Holi-Feste bedürfen daher gesonderter Auflagen und gehören nicht in ein großes Familienfest integriert. „Zudem hat ein Zirkus bereits ab Mittwoch nach dem Schlossparkfest die Festwiese gepachtet, der hat Anspruch auf eine gesäuberte Festwiese ohne Farbpulver“, ergänzte sie. Die dichte Wohnbebauung und Staubbelastung für die Anwohner und parkenden Autos im Musikerviertel waren weitere Argumente.


In Summe konnte damit leider keine Genehmigung für das Holifest zum Schlossparkfest erteilt werden. Eine angebotene Ausweichfläche nähe Bahnhof Jüterbog für das angekündigte Holi am 30.8. lehnte der Veranstalter jedoch ab.


Information: Ein Beutel Holi-Pulver beinhaltet 75 Gramm, pro Besucher gehen im Schnitt 5 bis 10 Beutel Farbpulver in die Luft/auf den Boden, das ergibt bei mehreren hundert Besuchern mehrere hundert Kilogramm Pulver, die im Schlosspark/in der Umgebung/auf den Gewässern landen. Beim Holifestival auf dem ehemaligen Flugplatz Niedergörsdorf ist hingegen kein Gewässer/ oder Grundwasereinzugsgebiet betroffen, keine Wohnbebauung und keine Anwohner. Besucher sind mit Staubmasken und alten Anziehsachen auf die Farbpulver-Schlacht vorbereitet.

 

Das Schlossparkfest wird unberührt davon wie angekündigt stattfinden!!! Das ausführliche Veranstaltungsprogramm gibt es hier: www.schlossparkfest-jueterbog.de zum Nachlesen.

(Foto: Veranstalter)