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Beitritt zur "Route der Backsteingotik"

Meldung aus Jüterbog
Giebel Kloster Zinna (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Giebel Kloster Zinna

Seit dem 1. Januar 2016 ist die Stadt Jüterbog Mitglied des dänisch-deutsch-polnischen Städtenetzwerkes
"Europäische Route der Backsteingotik" .

 

 

Damit das Kulturerbe Backsteingotik wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, initiierte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz  in den 1990er Jahren das Projekt „Wege zur Backsteingotik“. Am Ende der Initiative stand die Ausstellung „Gebrannte Größe“ im Jahr 2002, die das Wissen um und die Begeisterung für die Backsteingotik in ganz Deutschland fördern sollte. Die konsequente Ergänzung zur Initiative der Stiftung war der Aufbau einer „Europäischen Route der Backsteingotik“ ab 2002. Über die Grenzen Deutschlands hinweg arbeiteten dabei Akteure aus allen Ländern entlang der Ostseeküsten zusammen.

 

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Jüterbog - Hauptstadt des Flämings – Stätte der Reformation

 

Eine Vielzahl an einzigartigen Bauwerken der Backsteingotik zeugen in Jüterbog, rund 60 km südlich von Berlin, von der historischen Bedeutung der Stadt als mittelalterliche Metropole und einstiges Handelszentrum. Gleich drei bedeutende Klöster des Mittelalters, drei mächtige Stadttore sowie zahlreiche Wehrtürme und das älteste Rathaus Brandenburgs mit prächtigen gotischen Schmuckgiebeln erwarten den Besucher in Mitten des Fläming.

 

Als Träger des Europäischen Kulturerbesiegels ist Jüterbog einer der wichtigsten Schauplätze der Reformation. Mehrfach wurde in der über 1.000 Jahre alten Stadt Geschichte geschrieben. Noch heute kann in der Nikolaikirche der berühmte Tetzel-Kasten besichtigt werden, in dem die Erlöse aus dem Ablasshandel aufbewahrt wurden. Eben jener Ablasshandel des Mönchs Tetzel aus Jüterbog war es, der Luther öffentlich aufbegehren ließ. Auch der wertvolle Cranach-Altar ist in der Nikolaikirche zu besichtigen. Ganz besonders lohnt sich auch ein Besuch in Kloster Zinna einem der sieben Jüterboger Ortsteile. Das Zisterzienser Kloster hält nicht nur ein Museum in der alten Abtei bereit, sowie die Schaubrennerei des „Klosterbruders“. Die Klosterkirche wurde in den vergangenen Jahren umfangreich saniert und wird 2016 neu eröffnet – die mittelalterlichen Wandmalereien beeindrucken dabei im neuen, frischen Farbgewand.

 

 

Hintergrundinformationen:

 

Der Verein „Europäische Route der Backsteingotik e. V.“ kümmert sich um die Bekanntheit und Erhaltung des Kulturerbes Backsteingotik. Der internationale Verein mit derzeit 38 Mitgliedesstädten und regionen aus Dänemark, Deutschland und Polen hat sich 2007 aus einem EUProjekt heraus gegründet. Er betreibt eine gemeinsame Öffentlichkeits- und Pressearbeit für alle Städte der Route. Er vertritt die Route auf touristischen und denkmalpflegerischen Messen und Veranstaltungen. Daneben bringt der Verein schon in fünfter Auflage einen Reiseführer in deutscher und polnischer Sprache heraus und entwickelt weitere Angebote für kulturinteressierte Touristen, wie zum Beispiel Fahrradkarte mit Touren entlang der Backsteingotik.

 

Backsteingotik


Reisen durch Brandenburg, MecklenburgVorpommern oder auch Dänemark und Polen heißt immer auch Reisen entlang der Europäischen Route der Backsteingotik. Rot leuchten die backsteingotischen Kirchen, Ratund Giebelhäuser, die sich über die Stadtsilhouetten erheben. Oft sind die Bauwerke vor über 700 Jahre entstanden, in der Blütezeit der Hanse. Sie waren der Ausdruck des wirtschaftlichen Reichtums und der Macht der Hansestädte und zeugen davon, dass zum einstigen mächtigen Hansebund weit mehr Städte gehörten, als heute in Erinnerung geblieben sind. Sehr nachhaltig werden die Städte, Dörfer und Landschaften durch den einzigartigen Baustil der Backsteingotik geprägt. Denn was wäre Lübeck ohne seine prächtige Marienkirche oder auch das Holstentor. Aus keiner der Städte entlang der Ostseeküste sind die Kirchenbauten und Stadthäuser wegzudenken. Aber auch im Binnenland gehören die oft gut erhaltenen mittelalterlichen Wehranlagen und Stadttore wie in Neubrandenburg, Stendal und Buxtehude zum alltäglichen Bild. Dass man ganz ähnliche Bauten auch im angrenzenden Polen und Dänemark findet, zeigt deutlich, dass die Backsteingotik ein in Europas Norden weit verbreiteter Baustil war. Wahre Juwele der Backsteingotik lassen sich entlang der gesamten Südküste der Ostsee entdecken, denn hier taucht dieser Baustil besonders häufig auf. Daneben findet der Reisende aber auch im Baltikum, in Schweden und vereinzelt in Finnland backsteingotische Bauten. Das sich diese besondere Form der gotischen Bauweise entwickelte, ist dem Fehlen von geeignetem Naturstein zuzuschreiben. Um den aus Frankreich kommenden gotischen Baustil trotzdem umsetzen zu können, griff man auf die alte Tradition der Lehmziegelherstellung zurück. Kirchen, Bürger und Rathäuser wurden mithilfe der seriell gefertigten Ziegel hochgezogen. Die typisch gotischen Zierelemente wurden dabei etwas modifiziert, so dass ein völlig eigener Baustil entstand. Die Wandflächen wurden durch den Einsatz von Feldsteinen oder durch glasierte Ziegel in Schwarz, Braun und Grün zusätzlich belebt. Besonders schön sind auch die sehr häufig in Kirchen zu findenden feinen Stern und Schlinggewölbe.