Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Historische Bibel: Museum erhält wertvolle Schenkung

Meldung aus Jüterbog
Historische Bibel: Museum erhält wertvolle Schenkung (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Historische Bibel: Museum erhält wertvolle Schenkung

Museum erhält wertvolle Schenkung

 

Über ein ganz außergewöhnliches Geschenk aus einer Erbschaft freut sich derzeit das Museum Jüterbog: Eine sehr gut erhaltene Bibel aus dem Jahr 1708 wurde Anfang März an den Fundus des Stadtmuseums gegeben. „Das ist in der Tat ein sehr wertvolles Stück für uns“, sagt Museumsleiter Norbert Jannek.

 

Vor allem die handschriftlichen Eintragungen in solch einer Familienbibel lassen spannende Rückschlüsse auf die Geschichte zu. „Man kann sehr viele Dinge von solch einem historischen Objekt ableiten und lernen“, erklärt er. Sie zeugt zum Beispiel von den enormen Kriegsschäden des 30-Jährigen Krieges, die dem Jüterboger Landstrich zusetzten, so dass eine Druckerei im fernen Lüneburg die Bibel druckte. Sie zeugt von der Zeit des Theologenstreits um 1663, sie zeugt von der Klarheit und der einheitlichen Religion, die der sächsische Kurfürst für Jüterbog und sein Kursachsen anordnete, in dem er evangelische Bibeldrucke genehmigte. „Und natürlich auch die Familiengeschichte wird erzählt, von Ehen, die geschlossen werden, wie viele Kinder geboren werden, wie viele davon überlebten, und wie viele im Laufe der Zeit nach Berlin verheiratet wurden und sogar ins Ausland auswanderten, sehr viele in einem Jahr zum Beispiel nach Amerika“, berichtet Jannek nach einer ersten Sichtung der alten Bibel.

 

In den kommenden Wochen soll geprüft werden, was eine Grundreparatur des alten Buches kosten würde. „Eine aufwendige Sanierung ist vorerst nicht notwendig, da sie sehr gut erhalten ist, der Ledereinband, das alte Büttenpapier und die Metall-Schließen sind alle noch komplett vorhanden“, sagt Norbert Jannek. „Etwas schade ist es nur um die allerersten Seiten, auf denen die ersten 60 Jahre Familiengeschichte nach dem Druck des Buches 1708 zu lesen wären“, ergänzt er. Dort hat vermutlich ein Wasserschaden die alte Tinte weggespült, knapp 100 Jahre Familiengeschichte sind aber noch nachlesbar. Die alte Bibel wird nun im Fundus des Jüterboger Museums aufgenommen und katalogisiert sowie fachgerecht verwahrt.

 

Bürgermeister Arne Raue freut sich ebenfalls sehr über die Schenkung an das Museum und war beeindruckt von dem historischen Druck: „Das ist was fürs Auge und für die Seele, gerade in heutigen Zeiten, wo das Thema Buch ja scheinbar immer mehr in den Hintergrund gerät“, sagt er und dankt der Familie, die die Bibel an das Museum als Schenkung gegeben hat. „Wir freuen uns sehr, dass dieses Buch nach mehr als 150 Jahren seinen Weg zurück nach Jüterbog gefunden hat“, lässt die Familie ausrichten.